"Zauberhafte Stimmung bei Literatur und Musik
... Die Mezzosopranistin Elizabeth Neiman, Schausspielerin Franziska Geyer vom Staatstheater Wiesbaden und der Berliner Pianist Roland Bittmann erwiesen sich dabei als eingespieltes Team. Da saß jeder Ton, jede Geste, jeder Anschlag auf der Klaviatur.
Die literarischen Frauen Goethes waren an diesem Abend das Gretchen aus Faust, Suleika aus dem West-östlichen Diwan und die kleine Mignon aus Wilhelm Meisters Lehrjahren. Die rührend verklärten Texte, die die Schauspielerin vortrug, rufen in unseren unromantischen Zeiten zwar keine Tränen mehr hervor, bewogen die Zuhörer jedoch, auf Beifall zwischendurch zu verzichten, um die Stimmung nicht zu stören. Zumal E.N. mit ihrer warmen Stimme die Arien von Gounod, Tschaikowski, Beethoven oder Schumann so ausdrucksvoll darbot... Faszinierend die verschiedenen musikalischen Interpretationen zu ein und demselben Text... Das Zusammenspiel zwischen gesprochenen und gesungenen Texten lockte Goethes Frauen geradezu aus den Gedichtbänden in den Saal. Dort wurden sie durch die Vortragskunst der drei Akteure zu Fleisch und Blut. Wie schön kann doch große Literatur und Musik sein! So das Urteil der vielen Zuhörer, die mit Schlußapplaus nicht geizten."
Öffentlicher Anzeiger, Bad Kreuznach